Die Begriffe Raum- und Bauakustik werden oft verwechselt, sie unterscheiden sich aber ganz erheblich.
Die Raumakustik beschreibt die akustischen Eigenschaften eines Raumes, wenn sich die Schallquelle innerhalb des Raumes befindet. Die Bauakustikbeschäftigt sich mit der Schallübertragung zwischen zwei Räumen bzw. eines Rauminnen und Außen. Zum Thema Bauakustik gehören die Begrifflichkeiten: Luft- und Trittschall, Außenlärm, Geräusche aus haustechnischen Anlagen, während es bei der Raumakustik um die Ausbreitung und Verteilung von Schall im Raum geht.
In der Bauakustik untersucht man die Schallausbreitung zwischen den Räumen innerhalb eines Gebäudes, beziehungsweise vom Freien ins Rauminnere. Die Übertragung des Schalls erfolgt durch Abstrahlung von Luftschall von den zu Schwingungen angeregten Gebäudestrukturen. Auf der Anregungsseite unterscheidet man zwischen der Luftschallanregung, bei der Luftschall die begrenzenden Flächen des Raumes in Schwingungen versetzt, und Trittschallanregung, bei der Körperschall direkt in die Gebäudestruktur eingeleitet wird (Gehen, Hämmern oder ähnliches). Wir konzentrieren uns hier auf die Grundlagen des Schallschutzes.
Der Schallschutz umfasst die Maßnahmen gegen die Schallentstehung (Primär-Maßnahmen) sowie die Maßnahmen welche die Schallübertragung von einer Schallquelle zum Hörer verringern (Sekundär-Maßnahmen). Bei den Sekundär-Maßnahmen wird unterschieden, ob sich die Schallquellen und der Hörer im gleichen oder in verschiedenen Räumen befinden. Im ersten Fall erfolgt der Schallschutz durch die Schallabsorption, im zweiten durch die Schalldämmung.
Bei der Schalldämmung wird je nach Art der Schwingungsanregung der Baukörper zwischen Luft- und Körperschalldämmung unterschieden. Letztere beinhaltet Maßnahmen, die geeignet sind, das Übertragen von Schwingungen zwischen Bauteilen zu verhindern, mindestens zu mindern. Wichtige Bereiche des Körperschallschutzes sind das Vermindern der Trittschallgeräusche (Trittschalldämmung) und beispielsweise das Eindämmen von Sanitärgeräuschen von Armaturen, Rohrleitungen und Wannen.
Der Schallschutzbereich liegt im Bauwesen zwischen 100 und 3150 Hz. Das menschliche Ohr reagiert in diesem Bereich recht empfindlich, auch sind das die Frequenzen mit dem größten Lautstärkeanteil üblicher Geräusche hinter einer Wand.
Die Schallabsorption ist der Verlust an der Schallenergie bei der Reflexion an Begrenzungsflächen eines Raumes beziehungsweise an Gegenständen oder Menschen im jeweiligen Raum. Der Verlust entsteht hauptsächlich durch die Umwandlung von der Schall- und Wärmeenergie beim Auftreffen auf die Oberfläche der Schallabsorber oder falls der Schall in die Nachbarräume beziehungsweise ins Freie kommt.
Laut Definition ist die Luftschalldämmung die Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen, angegeben in dB. Das Schalldämm-Maß „R“ kennzeichnet die Luftschalldämmung von den Bauteilen. Zur Ermittlung des Schalldämm-Maßes legt die DIN 52 210-5 die Werte und die jeweilige Vorgehensweise fest. Verschiedene Maße werden unterschieden:
Die Normenanforderungen für die Luftschalldämmung sind stets R’w-Werte in dB, dieser Kennwert wird in den DIN-Normen und Prüfzeugnissen als Beurteilungsmaß für die Luftschalldämmung von Wänden und Decken angegeben. Angaben dazu sind in der DIN 4109 zu finden. Bei Anforderungen an den Luftschallschutz geht man davon aus, dass im zu schützenden Gebäude ein gewisser Grundgeräuschpegel vorhanden ist, der durch die dort lebenden Menschen verursacht wird.
Bei Wänden und Decken, die als Ganzes schwingen, ist die Schalldämmung aufgrund der Masseträgheit gegen Mitschwingen vom Flächengewicht und dem Grenzfrequenzbereich abhängig. Im Grenzfrequenzbereich schwingen die Baukörper verstärkt mit Luftschallwellen mit. Das wirkt sich dann als verstärkter Schalldurchgang aus. Die Gefahr des Einbruchs der Dämmung in solch einem Fall, liegt vor bei leichten einschaligen Wänden mit geringem Flächengewicht (unter 200 kg/m²). Um bei einer solchen Bedingung eine höhere Schalldämmung zu erzielen, kann man Vorsatzschalen verwenden. Mit dem Anbringen der Vorsatzschalen wird die Wand zu einem zweischaligen System. So lässt sich das Schalldämm-Maß Rw bis zu 15 dB verbessen.
Der Luftschallschutz von Decken wird hauptsächlich durch deren flächenbezogene Masse bestimmt. Je nach Rohdeckenart kann hier bis zu 8 dB verbessert werden, wenn im Deckenhohlraum zusätzlich eine schallabsorbierende Mineralfaserplatte eingelegt wird. Die Wirkung bei einer abgehängten Decke ist allerdings begrenzt, da der Trittschall durch flankierende Bauteile dringt und als Luftschall unter Umgehen der abgehängten Decke abgestrahlt wird.
Als Trittschalldämmung wird der Widerstand einer Decke gegen den Durchgang von Trittschallwellen bezeichnet. Der Trittschall wird dem Körperschall bauphysikalisch zugeordnet. Der Trittschallpegel (LT) ist ein Maß für das zu erwartende Störgeräusch, das von Tritten an der Decke ausgeht. Ein hoher Trittschallpegel ist ein Beleg für eine mangelhafte Trittschalldämmung. Das Trittschallschutzmaß (TSM) wurde eingeführt, um mit einer Zahl den Trittschallschutz einer Deckenkonstruktion ausdrücken zu können.
Das erforderliche Trittschallschutzmaß kann durch Schalldämmungs-Maßnahmen an der Decke beziehungsweise beim Aufbau des Fußbodens erfolgen. Sehr hohe Anforderungen bezüglich der Schalldämmung gegen Trittschall erfüllt schwimmender Estrich, mit hoher dynamischer Steifigkeit der Dämmschicht. Die dynamische Steifigkeit (s‘) bezeichnet das Federungsvermögen der Dämmschicht unter dem schwimmenden Estrich.
Zur Verbesserung des Luft- und insbesondere des Trittschallschutzes werden leichte Deckenbekleidungen und Unterdecken nach DIN 18 168 verwendet. Bei dieser Konstruktion sollte speziell auf die Schallübertragung durch starre Verbindungen und flankierende Bauteile geachtet werden. Die Deckenbekleidung beziehungsweise die Unterdecke bestehen aus einer biegeweichen Schale, die über elastische Verbindungen an der Decke befestigt ist. Die Anschlüsse an die flankierenden Bauteile sind ebenfalls elastisch auszuführen.
Die Schalldämmung eines Bauteils kann durch Nebenwegübertragungen, beispielsweise über flankierende Bauteile, in großem Maße beeinträchtigt werden. Die Flankenübertragung wird durch die Bauart der angrenzenden Bauteile bestimmt. Um negative Wirkungen der Nebenwegübertragung eizudämmen oder auszuschließen, müssen die flankierenden Bauteile entweder ausreichend schwer oder doppelschalig ausgeführt sein. In DIN 4109 werden Mindestanforderungen an flankierende Bauteile gestellt.
Hinsichtlich der zu ergreifenden akustischen Maßnahmen gibt es jeweils maßgebliche Unterschiede in Hinblick auf die Raum- und Bauakustik. PREFORM ist Ihr Spezialist für die Raumakustik – Wir helfen Ihnen gerne und geben Ihnen eine realistische Einschätzung ob und wie wir Ihre Problemstellung lösen können.
Mit unserer individuellen Akustikberatung erfahren Sie weitere wichtige Informationen und können sich zur Raumakustik beraten lassen.
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